
Schon am 16.11. 2021 war es eigentlich soweit, doch die leidige Coronaseuche verhinderte zu dieser Zeit Zusammenkünfte, nicht aber am 21.2. die Feier im Gasthaus Kuglitsch vulgo Schußmann in Hohenthurn. Unser rühriger Obmann Gerhard war schon seit Monaten bemüht, das Who‘s Who der Kärntner Kleinkunstszene zu rekrutieren und unermüdlich bestrebt, die Feier mit selbstverfassten Texten und origineller Musik zu veredeln. Als erstes mußten seine gesanglichen „Schützlinge“ der Villacher Bauerngman ihre spärliche Freizeit den musikalischen und textlichen Ergüssen des jahrelangen Chorleiters opfern. Was dann letztlich Musikgabel „Pepo“ Resei, Rechtsverdreher Peter Patterer, Medicus emeritus Gerd Wiegele, Projektmanager Fritz Kermer und „Schwarzanderle“ Joe Löscher als ausgesprochene Hobbysänger performten, riss mich schon bei der Generalprobe vom Sessel und begeisterte mich ungemein. Die Bauerngman ist eine Verbindung mit hoher sozialer Kompetenz, aber ihr Quintett musste diesmal wirklich über den Schatten springen, um das perfekt eingelernte Liedgut mit 12 dahergelaufenen Wildsängern zu teilen; mein Dank an diese gelebte Toleranz! Ich darf die Protagonisten - in willkürlicher Reihenfolge - aufzählen.
Da war einmal Hans Mosser, für mich der allerbeste Conférencier Kärntens, der in einer gehaltvollen Laudatio den Jubilar und dessen musikalisches Lebenswerk mehr als treffend beschrieb und die senile Gesangscombo, schon a priori durch den Kakao ziehend, als Hohenthurner Knabenchor bezeichnete. Niemand versteht es besser, ohne schriftliche Aufzeichnungen zu bemühen, die Verdienste und Bemühungen des legendären Feistritzer Chorleiters, Behaupters, Professors und vielfach ausgezeichneten Liedersammlers zu beschreiben. Ein bißchen Bauchpinseln tut jedem gut, die 5 Gailtaler aber als ein über zwei Jahrtausende unterhaltendes Jahrhundertquintett zu bezeichnen, ist natürlich maßlos übertrieben, aber das Repertoire eines Festredners - auch eines Chronisten - lebt von solchen Phantastereien. Fünf Musikanten, die sich alle heiligen Zeiten treffen und in dieser Zusammensetzung das erste Mal konzertierten, sorgten für eine vortreffliche, außergesangliche Untermalung.
Reinhard Kühr, ein musikalischer Tausendsassa und alter Freund bzw. Gesangskollege Gerhards und Franzens begeisterte u.a. auch auf der Gitarre
. Heimo Platzner ist ja nicht nur auf der Harmonika ein Genius, man kann sich kaum vorstellen, welch' großartiger Pädagoge er sein muß, wenn er sogar unserem Obmann, der inzwischen eine stupende Technik aufweist, das Spiel auf der Harmonika beigebracht hat ... einfach bewundernswert!
Hannes Benedikt spricht aus seiner Posaune, es ist immer wieder erstaunlich, wie sauber er die Töne trifft und wie lustig er diese gestalten kann.
Der still und heimlich in Pension verschwundene Josef Nadrag überzeugte nicht nur mit seinem legendären Bariton, sondern dürfte für Franzens Feste die lang weggelegte Klarinette aktiviert haben … Fatty George hat wohlwollend vom Himmel herabgeblickt!
Hans Pleschberger, die Ikone aus dem Katschtal, war lautstark bemüht, den Gailtalern zu zeigen, wo der Bartl den Most holt.
Opernsänger Thomas Tischler brillierte nicht nur als wunderbar, lyrischer Solist, sondern zeigte auch auf der Gitarre seine alles umfassende musikalische Ausbildung. Ossi Jochum, treuer Freund des schmerzlich vermissten Franz Kuglitsch, blieb es seinerzeit vorbehalten, das letzte Mal mit dem Gailtaler Liederfürsten zu singen ... bald danach mußte Franz ins Krankenhaus und kehrte nie mehr nach Haus zurück.
Aber nicht nur Ossi ist ein hervorragender und routinierter Sänger, auch Franz Kuglitsch jun. ist in die Fußstapfen seines legendären Vaters getreten und vertritt ihn hervorragend. Philipps Neffe, Florian Kaiser, brillierte mit einem Tenorsolo, um den musikalischen Nachwuchs rund um Hohenthurn braucht man sich also keine Sorgen zu machen.
Gesichtet wurde auch Petra Schnabl Kuglitsch, die ja mit Franz und Gerald im Quartett Mundart zusammen singt; sie hat offensichtlich die eine oder andere gesangliche bzw. musikalische Darbietung gefilmt ... wen sie damit wohl erschrecken will?! Unsere liebe Mizzi mit Tochter Barbara verwöhnte uns mit deftigem Schweinsbraten, Maischln und diversen anderen hochkalorigen und cholesterinreichen Speisen. Wie immer war es verwunderlich, daß ihre Logistik sowohl alimentär als auch liquid den maßlosen Erfordernissen der geladenen Gesellschaft standgehalten hat. Gerhard hat sich wirklich den A ... aufgerissen, um unseren geschätzten Jubilar einen unvergesslichen Abend zu bereiten, eine derart elitäre Corona Kärntens an einem Abend zu vereinen, bedarf wohl unzähliger Telefonate bzw. Gespräche?! Schmerzlich vermisst haben wir alle unseren lieben Freund Philipp, ohne den 5 Gailtaler nicht entstanden wären. Wir respektieren nolens volens seine - aus uns bekannten Gründen - selbstgewählte Absenz, er ist in unseren Herzen und hat an diesem Abend auch immer mitgesungen. Gegen Mitternacht stellte Gerhard seine doch ziemlich angeheiterten Gesangskollegen, den Jubilar und den Chronisten, vor die Haustüren.
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